„Intersektional stärken“ – Partizipative Grundlagenforschung zur Dimensionalisierung praxisrelevanter Konzepte von Empowerment und Powersharing (InterEmP)
Teilprojekt: Empowerment. Intersektional
Empowerment und Powersharing sind Gegenstücke, die sich ergänzen. Empowerment beschreibt den Prozess, in dem Menschen oder Gruppen, die gesellschaftlich benachteiligt sind, Strategien und Unterstützung erhalten, um mehr Autonomie und Selbstbestimmung in ihrem Leben zu erlangen. Powersharing bedeutet die (Um)Verteilung der Macht aufgrund von Privilegien und Ressourcen innerhalb der Gesellschaft, einer Organisation oder Gemeinschaft. Powersharing fördert eine gleichberechtigte Beteiligung an Entscheidungsprozessen, in der alle Stimmen gehört werden, jede*r gleichen Zugang auf die Strukturen hat und die Prozesse aktiv mitgestalten kann. Dabei ist es wichtig, Empowerment und Powersharing intersektional zu denken: das bedeutet, die Überschneidung von verschiedenen Diskriminierungsformen mit Hinblick auf Gender, Klasse, Migration/Flucht, Behinderung und weitere Diskriminierungsmerkmale zu berücksichtigen.
Das Projekt InterEmP hat das Ziel, umfassende und praxisnahe Konzepte für intersektionales Empowerment und Powersharing zu entwickeln und umzusetzen, insbesondere für Frauen und Mädchen mit Migrations- und Fluchtgeschichte. Dabei konzentriert das Projekt sich auf zwei zentrale Aspekte:
Formulierung und Evaluierung von Strategien zur diversitätssensiblen Begleitung und Beratung: Hier geht es um die Entwicklung von Methoden, die den individuellen Bedürfnissen der Frauen und Mädchen mit Migrations- und Fluchtgeschichte gerecht werden und ihre Selbstbestimmung fördern. Diversitätssensible Begleitung bedeutet, mehrere Diversitätskategorien wie Gender, Klasse, Migration/Flucht, Behinderung etc. zugleich zu berücksichtigen, um eine effektive Unterstützung zu gewährleisten. Denn die Frauen und Mädchen mit Migrations- und Fluchtgeschichte erleben Teilhabe- und Zugangsbarrieren aufgrund nicht nur einer, sondern mehrerer Überschneidungen.
Ausarbeitung und Anwendungsorientierung umfassender Konzeptualisierungen von Empowerment und Powersharing: Dies beinhaltet die Entwicklung von Konzepten, die es den Frauen und Mädchen ermöglichen, ihre eigenen Stärken zu erkennen und zu nutzen. Powersharing bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Machtstrukturen hinterfragt und neu verteilt werden, um Chancengleichheit, gleichberechtigte Partizipation und Zugänge auf Ressourcen zu fördern.
Um diese Ziele im Teilprojekt „intersektionales Powersharing“ zu erreichen, werden mehrtägige partizipative Workshops in Begleitung von Peer Researcherinnen durchgeführt. Im Wissenschaft-Praxis-Verbund werden Konzepte entwickelt, in der Praxis erprobt und Good-Practice-Empfehlungen werden für politische Maßnahmen formuliert.
Kooperationspartner*innnen: DeZIM („Intersektional stärken“ – Partizipative Grundlagenforschung zur Dimensionalisierung praxisrelevanter Konzepte von Empowerment und Powersharing (InterEmP)) DaMigra https://www.damigra.de
Das Projekt „Intersektional stärken“ – Partizipative Grundlagenforschung zur Dimensionalisierung praxisrelevanter Konzepte von Empowerment und Powersharing (InterEmP) ist zum 01.09.2024 gestartet und läuft bis zum 31.08.2027. Es wird im Rahmen des Programms „Integration durch Bildung“ durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert